Skulptur "Mohnkapsel Hemerochorie" 2013, 2014

Skulptur "Hemerochorie" von erdengoldKUNSTwerk, Cornelia Kalkhoff und Nathalie Arun im Kreislehrgarten Steinfurt, Foto: Klaus Krohme, Leiter des KLG Steinfurt
Skulptur "Hemerochorie" von erdengoldKUNSTwerk, Cornelia Kalkhoff und Nathalie Arun im Kreislehrgarten Steinfurt, Foto: Klaus Krohme, Leiter des KLG Steinfurt

Titel: HEMEROCHORIE 

Umfang: insgesamt 7 Skulpturen an 7 Orten, eine Mutterskulptur in Münster, Tochterskulpturen in Schöppingen, Ostbevern, Steinfurt, Havixbeck, Borken und Enschede

Künstlerinnen: 

Skulpturen von Nathalie Arun und Cornelia Kalkhoff, erdengoldKUNSTwerk!

Die Künstlerinnen Nathalie Arun und Cornelia Kalkhoff arbeiten unter dem Label erdengoldKUNSTwerk in den Bereichen Landart, Minimal Landart und Landschaftsinstallation zusammen. Nathalie Arun studierte Philosophie und Medizin in Münster. Sie stellt seit dem Jahr 1999 als bildende Künstlerin national und international themenbezogen aus. Cornelia Kalkhoff verfügt ebenfalls über lange Ausstellungs- und Projekterfahrung im künstlerischen Bereich.

Materialien: Holzsockel, Betonskulptur einer Mohnkapsel

Skulpturen der Mohnkapsel: eine größere ,Mutterskulptur`in Münster und kleinere ,Tochterskulpturen` an weiteren Ausstellungsorten des euregionalen Skulpturenprojekts

Größe: 1 Mutterskulptur Durchmesser ca. 35 cm x h 40 cm auf einem Sockel von b 35 cm x t 35 cm x h 1,15 m Tochterskulpturen: Durchmesser ca. 20 cm x h 25 cm auf einem Sockel von b 25 cm x t 25 cm x h 1m

 

Skulptur "Hemerochorie" von erdengoldKUNSTwerk, Cornelia Kalkhoff und Nathalie Arun im Kreislehrgarten Steinfurt, Foto: Klaus Krohme, Leiter des KLG Steinfurt
Skulptur "Hemerochorie" von erdengoldKUNSTwerk, Cornelia Kalkhoff und Nathalie Arun im Kreislehrgarten Steinfurt, Foto: Klaus Krohme, Leiter des KLG Steinfurt

Idee: Hemerochorie (zusammengesetzt aus griech. hemeros, zahm, veredelt, kultiviert und griech. choris für getrennt, gesondert) bezeichnet die Ausbreitung von Pflanzen durch die Kultur.

 

Menschen breiten Pflanzensamen bewusst aus, in dem sie die Samen aussähen. Hemerochore Pflanzen oder deren Samen werden aber auch unbewusst vom Menschen in ein Gebiet eingeschleppt z.B. durch Anhaftung an Kleidungsstücken.

Klatschmohn ist eine typische hemerochore Pflanze. Menschen brachten Mohnsamen für die Ernährung nach dem Beginn der Jungsteinzeit vor ca. 6500 Jahren vom östlichen Mittelmeerraum nach Mitteleuropa. Die Skulptur der Mohnkapsel nutzen wir bewusst, um auf künstlerische Weise den Prozess des unbewussten Einschleppens von Pflanzensamen durch den Menschen, hier durch die Künstler, zu ermöglichen.

In der Mohnkapselskulptur befinden sich – wie in der Natur auch – Mohnsamen, die sich durch Wind und andere Umwelteinflüsse vor Ort verbreiten können. Weder die Besucherinnen und Besucher noch wir Künstlerinnen werden diesen Prozess bewusst nachvollziehen können. Es bleibt offen, ob und wo tatsächlich Mohnpflanzen durch die Kunst entstehen. Dies ist auch der Hintergrund dafür, dass wir eine große Kapsel an einen Standort stellen und viele kleine Kapseln an möglichst alle anderen Orte des Skulpturenprojekts Kunst trifft Kohl. In Performance haben Besucherinnen und Besucher an den Standorten der Mohnkapsel Mohnsamen bewusst verstreut. 

So kann die unbewusste und bewusste Einschleppung der Mohnsamen an möglichst vielen Orten effektiv künstlerisch umgesetzt werden. Dabei nimmt der Mensch eine Schnittstelle zwischen Kultur und Natur ein.

 

Kunst und Natur gehen auf diesem Wege eine sich gegenseitig unterstützende Koexistenz ein. Besonders deutlich wird dies auch an den verschiedenen Aufstellungsorten: In Ostbevern z.B. unterstützt die Hemerochorie den Aufbau einer Wildblumenwiese auf einem Schulhof.

 

Nathalie Arun und Cornelia Kalkhoff, erdengoldKUNSTwerk

 

 

Skulptur "Hemerochorie" von erdengoldKUNSTwerk, Cornelia Kalkhoff und Nathalie Arun im Kreislehrgarten Steinfurt, Foto: Klaus Krohme, Leiter des KLG Steinfurt
Skulptur "Hemerochorie" von erdengoldKUNSTwerk, Cornelia Kalkhoff und Nathalie Arun im Kreislehrgarten Steinfurt, Foto: Klaus Krohme, Leiter des KLG Steinfurt